Robin Korte und Tilman Fuchs
Robin Korte und Tilman Fuchs

Grüne begrüßen Lewes Initiative gegen B51-Ausbau

23. Juli 2025

Grüner OB-Kandidat Tilman Fuchs unterstützt gemeinsamen Brief der Bürgermeister an Bundesverkehrsminister

Der Grüne Oberbürgermeisterkandidat Tilman Fuchs begrüßt nachdrücklich die Initiative von Oberbürgermeister Markus Lewe, der sich gemeinsam mit den Bürgermeistern der Region in einem Brief an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder gegen die bisherigen Ausbaupläne der B51/B64n wendet. Damit richtet sich Lewe erstmals öffentlich gegen die bisherige Haltung seiner eigenen CDU, die den autobahnähnlichen Ausbau im Rat stets befürwortet hat.

„Es ist bemerkenswert, dass Markus Lewe in den letzten Wochen seiner Amtszeit sich endlich der Position anschließt, die seine Kollegen in den Nachbargemeinden Telgte und Warendorf bereits seit Jahren vertreten“, erklärt Fuchs. „Damit zeigt er endlich die Führungsqualität, die Münster in dieser wichtigen Verkehrsfrage benötigt hätte.“

Nicht akzeptabel: Ausbau gegen erklärten Willen aller Kommunen

Als nicht akzeptabel kritisiert Fuchs, dass der Ausbau der B51/B64n zwischen Münster und Ostwestfalen gegen den erklärten Willen aller Städte und Gemeinden entlang der Strecke weiter vorangetrieben wird. Besonders bedenklich sei, dass sogar die Initiative von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer zu einer Änderung der völlig überdimensionierten Planungen aus Berlin ignoriert wurde.

„Hier zeigt sich ein Demokratiedefizit, das nicht hinnehmbar ist“, so der Landtagsabgeordnete Robin Korte, der die Initiative unterstützt. „Wenn sich alle betroffenen Kommunen – von Herzebrock-Clarholz über Beelen, Warendorf, Telgte bis Münster – gemeinsam gegen die Planungen aussprechen, dann muss das endlich Konsequenzen haben.“

Grüne Position: Klares Nein zum autobahnähnlichen Ausbau

Die Grünen lehnen den vierspurigen, autobahnähnlichen Ausbau der B51 auf Münsteraner Stadtgebiet von Anfang an unmissverständlich ab. Fuchs führt dazu mehrere zentrale Argumente an:

·         Massiver Eingriff in die Natur: Der Ausbau würde die wertvolle, denkmalgeschützte Lindenallee und den historischen Prozessionsweg zwischen Münster und Telgte zerstören. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat den jahrhundertealten Prozessionsweg mit seinen Bildstöcken als besonders bedeutendes Denkmal eingestuft und damit die Ausbaupläne erheblich erschwert.

·         Überdimensioniert und nicht mehr zeitgemäß: Angesichts sinkender Verkehrszahlen auf der Strecke ist der geplante vierspurige Ausbau zwischen Handorf und der Umgehungsstraße und das monströse Handorfer Kreuz nicht mehr zu rechtfertigen. Die Dauerzählstelle an der B51 zeigt seit über zehn Jahren kontinuierlich rückläufige Kfz-Verkehre. Diese Entwicklung macht die teuren Ausbauplanungen überflüssig.

·         Zusätzlicher Verkehr: Der Ausbau würde in hohem Maße zusätzlichen Auto- und Schwerlastverkehr nach Münster ziehen und damit der angestrebten Verkehrswende entgegenwirken.

Alternative: Ertüchtigung der Bahnstrecke als Zukunftslösung

Statt der umstrittenen Straßenerweiterung fordern die Grünen, dass endlich die Ertüchtigung der parallel laufenden Bahnstrecke ernsthaft verfolgt wird. „Münster braucht keine neue Quasi-Autobahn auf dem Stadtgebiet, sondern eine Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs und ein engagiertes Arbeiten an der S-Bahn Münsterland“, betont Fuchs.

Die S-Bahn Münsterland könnte mit neun Linien und einem 15-Minuten-Takt auf den Stammstrecken kommen. Die Einführung eines Halbstundentaktes auf der Strecke Münster-Warendorf lässt sich sogar recht schnell realisieren und würde eine echte Alternative zum Individualverkehr schaffen. Das Projekt würde Straßen und Innenstädte entlasten, das Umland besser an Münster anbinden und die CO2-Emissionen im Verkehr deutlich verringern.

Fuchs: Klare Position als künftiger Oberbürgermeister

Als künftiger Oberbürgermeister werde er diese Position mit Nachdruck vertreten, kündigt Fuchs an. Münster setze bereits heute erfolgreich auf eine Verkehrswende mit einem Radverkehrsanteil von 47 Prozent – dem höchsten in Deutschland nach Greifswald und Oldenburg. Diese Erfolgsgeschichte gelte es fortzusetzen und durch eine moderne Schienenanbindung zu ergänzen.

„Es ist bedauerlich, dass es so lange gedauert hat, bis auch die CDU-Spitze in Münster die Realität anerkennt“, so Fuchs abschließend. „Die Menschen in unserer Region haben längst verstanden: Die Zukunft liegt nicht im Bau weiterer Autobahnen, sondern in nachhaltiger Mobilität, die Klima und Lebensqualität gleichermaßen schützt.“

Tilman Fuchs ist Dezernent im Kreis Steinfurt und Oberbürgermeisterkandidat der Grünen für die Kommunalwahl 2025 in Münster. Robin Korte ist Landtagsabgeordneter der Grünen für den Wahlkreis Münster II und Ratsherr in Münster.

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